SINNBLICKE

Ein Newsletter des Andechser Kreises für sinnorientierte Unternehmensführung

Intro

Liebe Mitglieder und Freunde des Andechser Kreises,

die Demokratie ist in Bewegung und sie braucht Menschen, die mitdenken, mitreden und mitverantworten. Unter diesem Leitgedanken stand unsere Juli-Exkursion nach Berlin. Im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern haben wir gemeinsam ausgelotet, welchen Beitrag Unternehmen heute leisten können, um unsere freiheitliche Grundordnung zu stärken. Das Format Politik meets Wirtschaft - Wehrhafte Demokratie braucht widerstandskräftige Unternehmen", moderiert von Dr. Christopher Gohl, hat eindrücklich gezeigt: Der Austausch zwischen Politik und Wirtschaft kann dann produktiv werden, wenn er auf gegenseitigem Interesse, Offenheit und Haltung basiert.

Auch in diesem Newsletter setzen wir den Dialog fort. Martin Hain, Beiratsvorsitzender und ALPMA-Gesellschafter, gibt im Interview Einblicke, wie sich Sinnorientierung ganz konkret im Unternehmen verankern lässt. Und Prof. Dr. Günther Bachmann, Vorstand des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, reflektiert in seinem Gastbeitrag über das, was uns im wörtlichen wie übertragenen Sinn wirklich trägt.

Herzliche Grüße

Norbert Herrmann und Agostino Cisco
Vorstände des Andechser Kreises

Die Demokratie - sind wir!

Von Agostino Cisco

Wie können Unternehmen zu Orten lebendiger Demokratie werden? Dieser Frage ist eine 17-köpfige Delegation des Andechser Kreises an ikonischen Orten unserer Demokratie in Berlin nachgegangen. Die Antworten sind ermutigend und vielschichtig zugleich.

Von vorneherein ist die Lernexkursion des Andechser Kreises am 11. und 12. Juli 2025 von einer konstruktiven Haltung geprägt gewesen: Was können wir als Unternehmer und Führungskräfte tun, um der Gefährdung der Demokratie in Deutschland etwas entgegen zu setzten und das Gut der liberalen Grundordnung zu bewahren? Dieser auf Eigenverantwortung gegründete Haltung ist es zu verdanken, dass das von Dr. Christopher Gohl, Geschäftsführer des Weltethos-Institut, moderierte Gesprächsformat „Politik meets Wirtschaft" mit der Überschrift „Wehrhafte Demokratie braucht widerstandskräftige Unternehmen" bei Politikern und Politik-Experten beachtlichen Anklang gefunden hat.

Der Strategie-Berater Dr. Johannes Bohnen hat im Rahmen seines Impulses zur Corporate Political Responsability (CPR) die These vertreten, dass Unternehmen aufgrund ihrer Ressourcenfülle zu Spielmachern der Demokratie werden müssen, da die nationale Politik zunehmend mit Digitalisierung und Globalisierung überfordert sei. „Politik ist mehr als Parteipolitik", erinnert Bohnen und fordert die Verantwortlichen in Unternehmen auf, aktiv für die Grundwerte der Demokratie einzutreten, beispielsweise indem in den Organisationen Debattenkultur gefördert oder bei der Einstellung von Mitarbeitern auf gesellschaftspolitisches Bewusstsein geachtet wird. Eine Stärkung der Arbeitgebermarke wäre die logische Folge davon, so Bohnen.

„Der Unternehmer muss politischer werden", forderte auch Andreas Jung, einer der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU Fraktion in Bundestag, im Dialog mit den Vertretern des Andechser Kreises. Denn würde man im angestrebten Dreiklang von sozial-ökologisch-ökonomisch eines davon vernachlässigen, dann knallt es!" Dabei sei es die Aufgabe der Politik die gesellschaftliche Akzeptanz für Schlüssel-Themen wie Klimaschutz und Ökologie herzustellen und Verlässlichkeit in der Umsetzung von demokratisch beschlossenen Gesetzen zu bieten.

Letzterer Aspekt wurde konkret an den demokratisch verabschiedeten EU-Vorgaben im Bereich der Bio-Agrarwirtschaft kontrovers diskutiert, da gerade in puncto Klima- und Umweltpolitik scheinbar die Uhr zurückgedreht zu werden scheint.

Der SPD-Abgeordnete Prof. Dr. Lars Castellucci, der an der an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim Integrations- und Diversity Management lehrt, stellte heraus, dass Demokratie dringend wieder „Übersetzer" im Alltag benötige. Der Effekt einer immer spezialisierteren Gesellschaft sei eben auch Orientierungslosigkeit. Wenn die Ankerfunktion der Familie bröckelt, dann müssen neue Orte und Kontexte geschaffen werden, wo Selbstwirksamkeit und Vertrauen in die Zukunft erlebt werden. Orte, wo investiert werde, wie v. a. in den Unternehmen, seien als solche schon ein „Zukunftsversprechen und ein Akt des Optimismus".

An das erfolgreiche Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft in puncto Bildung wies der stellvertretende Landesvorsitzende der Berliner FDP, Sebastian Czaja, hin. De facto hätten Unternehmen mit ihren umfänglichen Aus- und Weiterbildungsangeboten den gesellschaftlichen Bildungsauftrag in beträchtlichem Umfang übernommen. Was die Demokratie in Deutschland zu einem Erfolgsmodell gemacht habe, sei das „Leistungsversprechen, dass alle gleichermaßen die Chance erhielten, aufzusteigen und etwas aus sich zu machen." Inwiefern wachsende Ungerechtigkeiten, wie z. B. der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum, dieses lange Zeit motivierende und verbindende Versprechen heute kompromittieren, wurde rege diskutiert.

Nur wenn man über ein festes Fundament verfügt, wie am Beispiel des Hochhauses Taipei 101 in Taiwan ersichtlich, kann man hoch hinauswachsen, ist die Expertin für resiliente Demokratie und stellvertretende Geschäftsführerin des Progressiven Zentrum, Paulina Fröhlich, überzeugt. Das tragende Element einer resilienten Demokratie seien die Menschen, die Demokratie wollen"; kurzum, ohne überzeugte Demokraten keine Demokratie. Demokraten zeichnen sich, wie Studien ihres Think Thanks festgestellt haben, durch vier Grundkompetenzen aus: Die Fähigkeit sich in einer komplexen Welt zu orientieren und Deutungswissen zu erlagen; Öffentlichkeit herzustellen und sich selbst transparent zu machen; im Umgang mit anderen Soziale Kompetenzen zu erlernen; die unterschiedlichen Formen des Dienstes an der Gesellschaft als gleichwertige Beiträge zu würdigen.

Gerade in unserer superfragilen Zeit", wie Prof. Dr. Stefan Kolev, Leiter des Ludwig-Erhard-Forum für Wirtschaft und Gesellschaft, in die Diskussion einbrachte, sei es jedoch für das Gesamtsystem unserer Gesellschaft von zentraler Bedeutung, dass Unternehmen weiterhin ihre eigentliche Rolle, nämlich das Erwirtschaften von Profiten und der Sicherung des Wohlstands, klar im Fokus behalten. Selbst gutgemeintes gesellschaftliches Engagement könne, so der streitbare Wissenschaftler, Organisationen überfordern und zu unproduktiven Zielkonflikten führen. Anders als in der Demokratie als Regierungsform, in der die Bürger der Souverän sind, zeichnen sich Unternehmen durch hierarchische Strukturen aus, in denen der Unternehmer das Sagen habe. In der Arbeitswelt sollten die Menschen durchaus auch eine „Pause von der überpolitisierten Gesellschaft" machen dürfen.

Die anschließende Führung durch das Reichstagsgebäude hat allen unmittelbar den langen Weg vom wilhelminischen Kaiserreich bis zum wiedervereinigten Deutschland vor Augen geführt. Demokratie ist kein Zustand, sondern vielmehr ein Gut, welches immer wieder neu errungen werden will. Die gläserne Kuppel über dem Bundestag macht unmittelbar deutlich, wie sehr eine offene Gesellschaft immer in einer gewissen Weise zerbrechlich anmutet und schutzbedürftig ist.

Einen weiteren wahrhaft lebendigen Ort der Demokratie hat der Andechser Kreis am Vormittag des zweiten Tages exploriert: das Pressehaus Publix, ein 28 Millionen-Projekt der Schöpflin Stiftung. Die fachkundigen Ausführungen der Programm-Managerin Lea Bayer konnte ließ den Andechser Kreis zahlreiche Initiativen entdecken, die dem Abbau des lokalen Journalismus in der deutschen Medienlandschaft trotzen und mit neuen kollaborativen Ansätzen von Medienschaffenden für einen freien, investigativen Journalismus und damit für geprüfte und mutige Berichterstattung sorgen, wie dies eindrücklich die Macher von Correctiv im rechtsextremen Milieu leisten.

Dass Demokratie und Wahrheit unveräußerlich miteinander verbunden sind, erlebte der Andechser Kreis auch in der Eingangshalle im Bundeskanzleramt, da man dort von der Skulptur „Philosophin" von Markus Lüpertz begrüßt wird. Der füllige, unbekleidete Körper der bronzenen Dame soll laut dem Künstler die nackte Wahrheit darstellen, gedacht als Grundelement aller guten Politik und Führung. Zahlreiche weitere Details des Gebäudekomplexes, wie Farbgebung, Schallschutz, um sich störungsfrei zu unterhalten, oder die runden Aufzüge, damit niemand in der Ecke stehen soll, und dergleichen mehr, machen den Geist der Demokratie in Form von Architektur an der Nahstelle zwischen Ost- und Westberlin greifbar. Genau an dem Ort, wo die nationalsozialistische Tyrannei ihre imperialen Träume in Architektur eingegossen sehen wollte, atmet man heute Demokratie pur - wahrlich der Höhepunkt unserer inspirierenden Berlinreise!

Nützliche Tipps für Unternehmer und Führungskräfte zum Thema „Wehrhafte Demokratie braucht widerstandskräftige Unternehmen"

„Wenn alle wissen, wofür wir das tun, entsteht echter Zusammenhalt."

Interview mit Martin Hain, Beiratsvorsitzender und ALPMA-Gesellschafter, Mitglied im Andechser Kreis

Andechser Kreis: Was bedeutet Sinnorientierung für Sie persönlich?

Martin Hain: Sinnorientierung erweitert für mich das Blickfeld: während in der klassischen Betriebswirtschaftslehre die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, treten bei der Sinnorientierung ganz andere Aspekte in den Mittelpunkt: Werte, Haltungen, Verantwortung.

AK: Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wie Sinnorientierung in Ihrem Unternehmen zu mehr Engagement oder Erfolg geführt hat?

MH: Wir haben vor kurzem eine neue Unternehmensstrategie erarbeitet, die unter dem Begriff „ALPMA together" die Zusammenarbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Belegschaft verbessern soll. Dabei ging es aber auch um die Basis, die Frage: „was machen wir denn hier eigentlich?" Und da ist es einfach schön gewesen zu spüren, dass wir Maschinen bauen dürfen, die ein wundervolles Geschmackserlebnis für uns Menschen erzeugen können, wenn darauf die tollsten Käsesorten wie Camembert, Brie, Feta oder Mozzarella produziert werden. Da alle Mitarbeiter diese Käsesorten kennen, verstehen Sie, dass es Sinn macht, hier einen Beitrag zu leisten.

AK: Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Umsetzung einer sinnorientierten Führung und wie gehen Sie damit um?

MH: Natürlich ist der Alltag in einer Maschinenfabrik nicht ständig von dem Genussmoment geprägt, die ich vorhin erwähnt hatte. Dazu kommen die täglichen Herausforderungen mit Kunden, Lieferanten und den anderen Abteilungen in einem wachsenden über mehrere Standorte und Länder verteilten Unternehmen. Da muss man immer wieder mal innehalten" und sich eine kurze Auszeit gönnen, um das Ziel, das Endprodukt, für das wir das alles machen, wieder ins Bewusstsein zu rufen und sich den Genuss vor dem geistigen Auge vorzustellen.

AK: Welche Ziele haben Sie sich persönlich gesetzt, um Sinnorientierung langfristig in Ihrem Unternehmen zu verankern?

MH: Das ist sicher ein längerer Prozess. Aber wenn man ihn nicht beginnt, wird man nicht das Ziel erreichen! Die Erarbeitung der neuen Strategie war sicher ein wichtiger Faktor, weil dabei mit vielen Mitarbeitenden aus verschiedensten Abteilungen gesprochen wurde. Das allein hat geholfen „ALPMA together" zu verankern und den Zusammenhalt sowie das Verständnis füreinander zu fördern. Dann ist auch ein ganz wichtiger Aspekt, dass wir als Inhaberfamilie die Werte verinnerlicht haben und vorleben: wenn unsere Aussagen und unser Verhalten zu dem passt, was sich die Mitarbeitenden unter einer Sinnorientierung vorstellen, dann hat das einen großen motivierenden Effekt. Deshalb möchte ich hier kontinuierlich sowohl in Richtung Belegschaft, wie in Richtung meiner Mitgesellschafter kommunizieren, um die Wertigkeit der Sinnorientierung immer wieder ins Bewusstsein zu rufen.

Beton und Sinn: Was wirklich trägt

Gastbeitrag von Prof. Dr.-Ing. Günther Bachmann, Vorstand des Deutschen Nachhaltigkeitspreises und Beiratsmitglied im Andechser Kreis

Zum Beton sagt der bekannte Werbespruch, es kommt darauf an, was man daraus macht. Ein guter Slogan, kurz und bündig. Man kann das im Alltag nachvollziehen. Kürzlich fragte ich mich, ob es eine ähnlich knappe Definition für den Begriff Sinn gibt? Schließlich verbinden sich beide Hauptworte doch mit der gleichen Tätigkeit: machen. Und wie beim Beton kann mit Sinn Unterschiedliches gemeint sein, je nachdem, ob man Ultra-Hooligans oder einen Stuhlkreis fragt. Was unterscheidet das Machen von Sinn und Beton?

Beton kann ich alleine anmischen und für das verwenden, was ich bauen will. Das Ich entscheidet. Beim Sinn Machen kommt es auch auf das Ich an, aber es reicht nicht. Der Einzelne, das Ich, kann etwas tun, das zweckmäßig ist, das nötig ist, das ansteht. Ob es Sinn macht, entscheidet sich ganz wesentlich aus dem wie es bei den Adressaten und Betroffenen ankommt. Hier kommt es auf das Wir an. Sinn entsteht in den Augen der Anderen. Sinn ist eine relationale Kategorie. Sinn braucht Reaktion. Bleibt die Resonanz aus, trocknet der gewollte Sinn weg.

Desertec war einst eine große und hinreißend fantasievolle Innovationsidee der deutschen Industrie. Man wollte solaren Hightech-Strom aus den Wüsten Nordafrikas nach Europa leiten, ein Projekt mit Sinn. Aber die positive Resonanz blieb aus und Fehler kamen hinzu. Das Projekt war nur vom Absender aus gedacht. Wie Beton. Es verblasste und verschwand. So ähnlich ging es in der Vergangenheit auch anderen Aufbrüchen. Die Nachricht aus dem „Sinn-Reich" ist immer ähnlich: Sinn entsteht dann, wenn das Sinnvolle ankommt und dadurch vervielfältigt wird. Die einseitige Deklaration von Sinn ist eine normative Illusion.

Dennoch fallen wir fortwährend an sie hinein. Jetzt gerade wieder im globalen Klimaschutz. Die CEOs vor allem von US-Fluggesellschaften, Einzelhandel und Banken schwören ihren Klima-Versprechen ab. Sie haben ohnehin kaum Erfolge zu verzeichnen und sind jetzt froh, dass ihr Präsident Klimavorschriften zurückschraubt und aus internationalen Verpflichtungen aussteigt. Das nehmen sie als Gelegenheit, ihre Klimaziele wieder einzusammeln, wieder mehr Öl zu fördern und mehr Plastik zu benutzen. Sie hatten sinn-volle Ziele nur einseitig verkündet, ohne dafür zu sorgen, dass das im Markt ankam, ohne ausreichende Resonanz. Wo das Sinnvolle nicht verwurzelt ist, lässt es sich leicht rausreißen.

Wie zufällig überzieht zur selben Zeit eine Welle von Greenwashing-Anklage die Märkte. Nachhaltigkeit wird unisono als Schummelei bezeichnet, die keinen Sinn mache. Das Motto ist: Glaubt niemand. Das hören Skeptiker gerne, denn ihnen fällt der Kauf eines Verbrenner-Autos, einer Gasheizung, KZ-Eiern und Fernreisen viel leichter, wenn sie glauben können, dass alle Nachhaltigkeitslabel nur Greenwashing seien. Die Absage an Sinn und Verstand macht süchtig nach Unsinn.

Lassen wir uns aber nicht verrückt machen. Dass Eigentumsrechte, Freiheit und Konsum materiell-stoffliche Voraussetzungen haben, gerät im Moment fast völlig zwar aus der öffentlichen Perspektive, aber nicht aus der Realität. In diesen Voraussetzungen finden sich nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Grenzen des Planeten, der Gemeinschaft, der Ordnung. Sie sind real, physikalisch, natürlich, greifbar. Sie gehen nicht per Beschluss, Deal oder Wutausbruch weg. Man kann sie nicht abwählen. Sie sind ursprünglich. Sie zu „lesen", sie zu verstehen und mit ihnen sachgerecht umzugehen, ist eine Frage sozialer Verantwortung und (!) geistiger Potenz.

Die Demokratie ist dazu da, um zu entscheiden, wer die Ordnung aufrecht erhalten soll. Die Nachhaltigkeit ist dazu da, der Ordnung jene materiellen Grenzen zu geben, die sinnvoll für alle und für die Zukunft sind. Beide Ordnungsbegriffe begleiten unsere Zeit. Der erste die Demokratie ist als normativer Referenzpunkt der Moderne etabliert, der zweite hat das noch vor sich. Einstweilen agiert, wer ihn ernsthaft nutzt und anwendet, als Partisan der Zukunft. Das macht Sinn.

Ausblick auf unsere Veranstaltungen

Work in progress - Sinnorientierte Unternehmensführung in der Praxis

Workshop für HR-ExpertInnen, Gründerinnen und Unternehmerinnen
25.09.-26.09.2025, Abtei Frauenwörth Chiemsee

Von Human Resources" hin zur Wegbegleitung von Menschen Der Begriff „HR" gehört in die Mottenkiste, denn er reduziert Menschen auf ihre Leistung wie Maschinen. Stattdessen orientieren wir uns an den Erkenntnissen des renommierten Neurobiologen Professor Dr. G. Hüther der betont, dass Menschen Subjekte mit Talenten, Kompetenzen und Lebenszielen sind. Eine echte Transformation gelingt nur, wenn wir diese Subjekte wertschätzen und sie auf ihrem Weg begleiten.

Mehr unter: https://andechser-kreis.org/veranstaltungen/

Zeit für mich - Der Zeit auf der Spur

18.11.2025, Kloster Andechs

Am Vortag der Impulsveranstaltung bieten wir das Format „Zeit für mich" an, um bewusst einen Kontrapunkt zur Getriebenheit der alltäglichen Arbeitswelt zu setzen. Das Geschenk der Zeit genießen und ihr auf der Spur sein... ...wie es die zwei großen Zeitdeuter Europas, der Kirchenvater Augustinus von Hippo und der moderne Philosoph Martin Heidegger, vorgemacht haben. Herausragende Denker und Interpreten ihrer jeweiligen Epoche verständlich nähergebracht und zeitgemäß in den Kontext gestellt von Agostino Cisco, Personalentwickler und Lebensphilosoph. Abt Johannes Eckert, erfolgreicher Buchautor und spiritueller Lenker des Benediktiner Klosters St. Bonifaz in München und Andechs, entfaltet auf der Grundlage eines in Jahrhunderten gereiften Lebensmodells eine andere Sichtweise auf die Flüchtigkeiten der Zeit. Diese Themen und Gespräche, die auf Tiefe zielen, setzten einen anderen Akzent in den Reflexionen zur eigenen Person und den Begegnungen mit den anderen. Kloster Andechs auf dem Heiligen Berg ist als Rahmen wie geschaffen, um Abstand zum alltäglichen Hamsterrad zu gewinnen.

Mehr unter: https://andechser-kreis.org/veranstaltungen/

Impulsveranstaltung 2025 - Die Zeichen der Zeit erkennen

19.11.2025, Kloster Andechs

In unübersichtlichen Zeiten wird Deutungswissen zur Schlüsselkompetenz. Bei der Impulsveranstaltung in Andechs geben Vordenker aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Orientierung - für kluge Entscheidungen und wertebasiertes Handeln.

Mit dabei:

  • Thomas Zeller, Geschäftsführer von UnternehmerTUM, zeigt, wie junge Gründer heute zwischen Profit und Sinn navigieren.
  • Michael Brand, Parlamentarischer Staatssekretär, spricht über gesellschaftlichen Zusammenhalt und neue Modelle der Generationengerechtigkeit.
  • Paulina Fröhlich, Demokratieforscherin, erklärt, wie wir unsere liberale Ordnung aktiv schützen können.

Zur Sicherheits- und Friedenspolitik sind Expert:innen angefragt. Die Veranstaltung bietet Raum für Reflexion, Austausch und Begegnung mit sinnorientierten Unternehmer:innen und Führungskräften.

Sinnvolle Buch- und Medientipps

Lesens-Wertes für Tiefbohrer

"Wirtschaft als Denkform - die Ökonomisierung der Lebenswelt"

Geht es nach Friedrich Glauner sind die rein ökonomischen Zwänge und Gegebenheiten nicht die wirkliche Ursache unserer ressourcenschluckenden Lebens- und Wirtschaftsweise. Das entfesselte Aufbrauchen der Erde und ihrer Lebewesen sei vielmehr einer „Heilsgeschichte des wohlstandsfördernden Fortschritts" geschuldet, kurzum der „Denkform" des modernen Menschen. Der Mensch als alleine für sich verantwortliches Wesen (Subjekt-Philosophie) und die Naturwissenschaften mit ihrer Idee der Beherrschbarkeit des Weltgeschehens (alles ist mess- und beschreibbar) sowie das Steigerungsdenken der Kapitallogik hätten aus dem Amalgam ihrer säkularen Dreifaltigkeit, so Glauner, „die Selbstwerdung des Menschen im Geist der Ökonomie" erschaffen. Wenn wir nicht wollen, dass der unersättliche Homo Oeconomicus die Welt und die eigene Spezies in den Ruin treibt, müssen wir die unheilvolle Dynamik drehen und „eine Neucodierung des mentalen Modells, wie und wozu wir wirtschaften" vornehmen. Umdenken ist also das erste Gebot der Stunde. Hierbei ist die moderne Kapitallogik zu ersetzten mit einer Logik der Ressourcenschöpfung. Das heißt, konsequent dem Prinzip der Lebensdienlichkeit folgen!

Glauner, Friedrich: „Wirtschaft als Denkform - die Ökonomisierung der Lebenswelt"; Metropolis Verlag 2025, 250 Seiten